Allgemeine Informationen

Die Stadt Rottenburg an der Laaber liegt im Niederbayerischen Landkreis Landshut und umfasst eine Fläche von ca. 90 km² zwischen 404 m und 497 m Höhe. Das sanfte Relief des Gemeindegebietes ist typisch für das Donau-Isar-Hügelland. Hervorzuheben ist das Nord-Süd-verlaufende Tal der großen Laber, welches das Hügelrelief durchschneidet. Die Landschaft ist geprägt durch offene Flur, die intensiv ackerbaulich genutzt wird. Geologisch liegt das Gemeindegebiet einerseits auf Ton- bis Schotterablagerungen der Oberen Süßwassermolasse und andererseits auf eiszeitlichen Lößschichten. Als Hauptbodentypen treten Braunerden und Parabraunerden auf. In den Talböden herrschen Gleye oder andere grundwasserbeeinflusste Böden vor.


Biodiversität - bis heute

Gewässer sind die Keimzelle und der Schwerpunkt der bisherigen Biodiversitätsmaßnahmen im Gemeindegebiet der Stadt Rottenburg. Vor 10 Jahren startete das Labertalprojekt, in dessen Verlauf zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen stattgefunden haben, wobei die ersten Grundstücksankäufe in diesem Gebiet bereits 30 Jahre zurückliegen. In der Talaue wurden bis heute ca. 60 ha Flächen angekauft, um Uferrandstreifen anzulegen und ökologisch wertvolle Wiesenflächen zu sichern bzw. zu entwickeln. Neben dem Labertal wurden auch abschnittsweise Renaturierungen des Otterbachs, des Roninger Baches und des Lauterbachs vollzogen.

Zusammen mit anderen Anliegergemeinden hat Rottenburg konsequent sein Engagement im ökologischen Bereich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Labertaler Storchenroute lädt Einheimische wie Besucher zu einer ausgedehnten Radwanderung entlang der großen Laber ein. Entlang des Weges bieten zahlreiche Stationen lehrreiche Informationen, intensive Naturerfahrung und reichlich Abwechslung. Auch auf dem 2011 errichtete Naturerlebnis- u.-lehrpfad mit insgesamt 10 Stationen kann man Natur und Geschichte hautnah erleben.

Abseits der Gewässer sicherte die Stadt Rottenburg immer wieder ökologisch wertvolle Flächen durch Ankäufe, wenn sich die Gelegenheit geboten hat. In Zeiten hohen Flächendrucks stehen diese Flächen heute als Biodiversitäts-Trittsteine zwischen Äckern und Grünland zur Verfügung.


Biodiversität – die Ziele

Das Potenzial bei den Gewässerrenaturierungen ist noch nicht ausgeschöpft und so möchte Rottenburg langfristig einen Verbund wertvoller Fließwasserbiotope schaffen. Die Wiederherstellung der Durchlässigkeit durch den Rückbau von Hindernissen hat dabei hohe Priorität.

Die Kommune möchte die Landwirte der Region aktivieren und motivieren als Partner im Prozess des Biodiversitätsschutzes zu agieren. Gerade in einem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet kann auf dieser Ebene viel Positives erreicht werden, wenn man kooperativ nach gemeinsamen Wegen sucht. Konkret sollen mit Unterstützung der Gemeinde der chemische Pflanzenschutz verringert und durch Beratungsangebote eine erhöhte Sensibilisierung für bodenschonendere Bewirtschaftungsweisen erreicht werden.

Auf inner- wie außerörtlichen Grünflächen, kommunalen Grundstücken und wegbegleitenden Säumen möchte die Stadt selbst mit positivem Beispiel vorangehen. Neben der ökologischen Aufwertung soll das Flächenmanagement langfristig auf Mahd mit Abtransport des Mähguts umgestellt werden. Durch Öffentlichkeitsarbeit und enge Kooperationen mit Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen möchte Rottenburg auch die Bürger der Stadt für eigen Maßnahmen in Gärten oder für Patenschaften z.B. von Obstbäumen gewinnen. Grund zur Hoffnung gibt z.B. die große Anzahl junger Imker im Gemeindegebiet, die als Botschafter der Biodiversität ihre Mitbürger für ein Umdenken gewinnen können.

Beispiele