Allgemeine Informationen

Die Gemeinde Ursensollen liegt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und umfasst eine Fläche von ca. 73 km² zwischen 398 m und 558 m Höhe. Inmitten des Oberpfälzer Jura gelegen ist sie Teil der Mittleren Fränkischen Alb. Die Landschaft des Gemeindegebiets ist ein schönes Beispiel für das typische Oberpfälzer Hügelland. Offene Flur mit Grünlandnutzung und Ackerbau prägt die Senken, während die Kuppen tendenziell mit Waldbeständen bedeckt sind. Geologisch liegen die höheren Lagen der Gemeinde Ursensollen auf Sandstein-Deckschichten, während in tieferen Lagen massiger Dolomit das Grundgestein bildet. Identisch verteilt sind auch die beiden Hauptbodentypen. Während sich über dem sandigen Gestein Braunerden ausgebildet haben, dominiert in den Senken karbonathaltiger Rendzina. In den zahlreichen geologischen Übergangszonen treten Mischböden wie z.B. Braunerde-Rendzina auf.


Biodiversität - bis heute

Ursensollen ist in Sachen Arten- und Lebensraumschutz schon lange Zeit aktiv und dabei mancherorts sehr kreativ. So wurde ein baufälliges Trafohäuschen im Rahmen eines internationalen Workcamps für Jugendliche in einen Artenschutzturm umgebaut, der heute u.a. von zahlreichen Vögeln bewohnt wird. In einem weiteren Jugendprojekt wurde ein alter Bräukeller in ein Fledermausquartier verwandelt.

In der vom Karst durchzogenen und dadurch größtenteils wasserarmen Region sind die wenigen Feuchtbiotope bzw. Kleingewässer von zentraler Bedeutung. Charakteristisch für das Gemeindegebiet sind die sogenannten „Hülln“. Dabei handelt es sich um ausschließlich regengespeiste Weiher, die sich in Dolinen mit undurchlässiger Lehm- bzw. Tonschicht im Boden bilden. Derartige Biotope werden in Ursensollen regelmäßig renaturiert und gepflegt. Sie bilden wertvolle Trittsteine in der Landschaft.

Als Gemeinde mit hohem Gewerbeanteil achtet Ursensollen auf die ökologische Anlage der kommunalen Flächen und kooperiert eng mit den Wirtschaftsbetrieben hinsichtlich der Gestaltung ihrer Freiflächen. Obstbaumpflanzungen, Blühflächenansaaten und Totholzrefugien werten diese Räume ökologisch auf.


Biodiversität – die Ziele

Die „Hülln“, als regionaltypische geomorphologische Erscheinungen sowie als äußerst wertvolle Biotope, sollen in einer Biodiversitätsstrategie für die Zukunft besondere Berücksichtigung finden. Ihre Renaturierung bzw. langfristige Pflege ist ein Hauptziel im Projekt.

Daneben soll die Lebensraumfunktion des Waldes gestärkt werden. Zwei Waldbestände machen dabei den Anfang. In einem könnte ein Nutzungsverzicht, mit dem sich langfristig einstellenden Vorkommen von Biotopbäumen und ökologisch wertvollem Totholz, die Artenvielfalt fördern. Im anderen wäre beispielsweise ein Beweidungskonzept im Wald mit gezielter Förderung des Lebensraums der Großen Hufeisennase vorstellbar. Die genaue Konzeption soll im Rahmen des Projektes fachlich begleitet werden.

Die Infrastrukturentwicklung ist in Ursensollen ein wichtiges Thema. Es soll dabei in Zukunft noch stärker darauf geachtet werden, dass notwendige Maßnahmen entsprechend mit ökologischer Fachsicht begleitet werden. Hier zielt das Projekt auf Ansätze, wie Eingriffe in die Natur möglichst gering und entsprechende Kompensationen möglichst hochwertig gestaltet werden können.

Einen weiteren Schwerpunkt legt die Gemeinde auf die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. So findet am 21.07.2019 ein großer „Tag der biologischen Vielfalt“ in Ursensollen statt. Diese zentrale Veranstaltung soll zusammen mit weiteren Aktionen zur Verankerung des Themas Arten- und Lebensraumschutz in Ursensollen beitragen.

Beispiele