Die zehn Gemeinden, Märkte und Städte wurden aus 36 Bewerbern für die Teilnahme am Projekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ ausgewählt. Sie sind durchweg im ländlichen Raum angesiedelt und stammen mit 1.637 bis 15.086 Einwohnern überwiegend aus dem Segment der kleinen Kommunen Bayerns. Ihre Gemeindegebiete variieren zwischen 21,9 und 95,0 km².

Die Modellkommunen repräsentieren verschiedene Naturräume und sind landschaftlich, wirtschaftlich sowie gesellschaftlich unterschiedlich strukturiert. Ihre Verteilung in Bayern ermöglicht es, in allen Regierungsbezirken als Multiplikatoren zu wirken.

Kurzportraits

Brennberg

Die Gemeinde Brennberg gehört dem Oberpfälzer Landkreis Regensburg an und umfasst eine Fläche von gut 30 km². Das Gemeindegebiet ist Teil des Falkensteiner Vorwaldes, der wiederum eine Untereinheit des Bayerischen Waldes ist. Die Landschaft um Brennberg weist, typisch für die randliche Mittelgebirgslage, eine gewisse Reliefenergie zwischen Höhen von 367 m und 652 m auf. Prägend sind die zahlreichen Quellen, kleinen Gewässer und feuchten Wiesen. Geologisch befindet sich das Gemeindegebiet überwiegend auf granitischem Grundgestein und partiell auf Gneis. Braunerde ist der dominierende Bodentyp.

Ebern

Die Stadt Ebern liegt im Unterfränkischen Landkreis Haßberge und umfasst eine Fläche von ca. 95 km² zwischen 255 m und 483 m Höhe. Der südwestliche Teil des Gemeindegebiets gehört naturräumlich zu den Haßbergen, während sich der nordöstliche Teil ins Itz-Baunach-Hügelland erstreckt. Das Relief um Ebern ist geprägt von sanften Hügeln zwischen denen zahlreiche kleine Fließgewässer die Zuläufe für die nord-süd-verlaufende Baunach bilden. Die Kuppen der Hügel sind zumeist bewaldet, während in den Senken Landwirtschaft betrieben wird oder Siedlungen eingebettet sind. Geologisch liegt das Gemeindegebiet auf unterschiedlichen Keupersandsteinformationen.

Kettershausen

Die Gemeinde Kettershausen liegt im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und umfasst eine Fläche von ca. 27 km² zwischen 506 m und 600 m Höhe. Ihr Gebiet ist Teil der Iller-Lech-Platte des schwäbisch-bayerischen Hügellandes. Prägend für das Gemeindegebiet ist das Nord-Ost-verlaufende Günztal. Offene Flur dominiert das Landschaftsbild mit Grünlandnutzung im Talgrund und Ackerbau auf der höhergelegenen Ebene. Geologisch liegt die Gemeinde Kettershausen auf eiszeitlichen Schotterablagerungen. Im Talgrund der Günz sind die Böden von Auensedimenten dominiert, die niedermoorige Bereiche enthalten. Auf Lößablagerungen hat sich Humusbraunerde als Hauptbodentyp entwickelt.

Lohr a.Main

Die Stadt Lohr a. Main liegt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und umfasst eine Fläche von ca. 90 km² zwischen 147 m und 542 m Höhe. Das Stadtgebiet liegt am Rand des Sandsteinspessarts. Im Osten grenzt es an die Fränkische Platte. Der Spessart und das tief eingeschnittene Maintal prägen das Landschaftsbild, das überwiegend walddominiert ist. Siedlungsräume sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen konzentrieren sich auf den Talboden und die Hochlagen. Geologisch liegt das Gemeindegebiet auf Buntsandsteinformationen. Außerhalb des Talbodens tritt als Bodentyp ausschließlich Braunerde auf. Im Tal finden sich von der Auendynamik beeinflusste Bodentypen.

Nordhalben

Der Markt Nordhalben liegt im oberfränkischen Landkreis Kronach und umfasst eine Fläche von ca. 22 km² zwischen 391 m und 675 m Höhe. Das Gemeindegebiet ist Teil des Frankenwalds an der Grenze zu Thüringen. Der Hauptort Nordhalben liegt auf einem Höhenzug, begrenzt von tief eingeschnittenen Tälern. Das Landschaftsbild ist geprägt von Nadelwäldern und extensivem Grünland. Geologisch gehört das Gebiet zum Thüringischen Schiefergebirge. Die Böden auf den Hochflächen des Gemeindegebiets sind vom Typ Schieferverwitterungsböden mit Braunerde aus Schluff und/oder Lehm. An den Talhängen finden sich Bodenkomplexe aus Regosol und Braunerde.

Rohr

Die Gemeinde Rohr liegt im mittelfränkischen Landkreis Roth und umfasst eine Fläche von gut 46 km² zwischen ca. 330 m und 450 m Höhe. Sie liegt am Südrand des Mittelfränkischen Beckens. Die Landschaft des Gemeindegebiets wurde von vielen kleinen Bächen und dem west-ost-verlaufenden Schwabachtal maßgeblich geformt und wird von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Wald geprägt. Geologisch liegt die Gemeinde Rohr auf unterschiedlichen Sandstein-Einheiten des mittleren Keupers. Folglich sind die Böden im Gemeindegebiet Braunerden, die im Wald teilweise Podsolierung aufweisen oder unter dem Einfluss von Stauwasserdynamik vergleyen.

Rottenburg a.d.Laaber

Die Stadt Rottenburg an der Laaber liegt im niederbayerischen Landkreis Landshut und umfasst eine Fläche von ca. 90 km² zwischen 404 m und 497 m Höhe. Das sanfte Relief des Gemeindegebietes ist typisch für das Donau-Isar-Hügelland. Hervorzuheben ist das Nord-Süd-verlaufende Tal der großen Laber. Die Landschaft ist geprägt durch offene Flur, die intensiv ackerbaulich genutzt wird. Geologisch liegt das Gemeindegebiet einerseits auf Ton- bis Schotterablagerungen der Oberen Süßwassermolasse und andererseits auf eiszeitlichen Lößschichten. Als Hauptbodentypen treten Braunerden und Parabraunerden auf. In den Talböden herrschen Gleye vor.

Stephanskirchen

Die Gemeinde Stephanskirchen liegt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und umfasst eine Fläche von gut 26 km² mit sanft hügeligem Relief zwischen ca. 440 m und 507 m Höhe. Sie liegt innerhalb des Rosenheimer Beckens und die Landschaft ist geprägt von eiszeitlichen Einflüssen. Stephanskirchen grenzt an den Simssee und den Inn. Zusätzlich durchflossen von der Sims, spielen Gewässer eine zentrale Rolle im Gemeindegebiet. Geologisch weist die Landschaft überwiegend eiszeitliche Moränenablagerungen auf, die durchsetzt von Geschiebemergel und Flussablagerungen sind. Neben dominierenden Braunerdeböden finden sich auch wasserbeeinflusste Gleyböden und Moore im Gemeindegebiet.

Titting

Der Markt Titting liegt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und umfasst eine Fläche von ca. 71 km² zwischen 408 m und 571 m Höhe. Das Gemeindegebiet liegt im Naturraum Südliche Frankenalb. Das Relief wird geprägt vom west-ost-verlaufenden Tal der Anlauter, das sich in die umgebenden Jurahöhen eingeschnitten hat. Die Landschaft ist durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und einzelne Waldbestände charakterisiert. In den Talböden herrscht Grünland vor und an den Talhängen befinden sich wertvolle Magerstandorte. Geologisch wird das Gemeindegebiet von Malm-Kalkstein unterlagert. Die Bodentypen umfassen Braunerde, Rendzina und Terra fusca, die häufig skelettreich sind.

Ursensollen

Die Gemeinde Ursensollen liegt im oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und umfasst eine Fläche von ca. 73 km² zwischen 398 m und 558 m Höhe. Inmitten des Oberpfälzer Jura gelegen ist sie Teil der Mittleren Fränkischen Alb. Die Landschaft ist typisch für das Oberpfälzer Hügelland. Offene Flur mit Grünlandnutzung und Ackerbau prägt die Senken, während die Kuppen mit Waldbeständen bedeckt sind. Geologisch liegen die höheren Lagen der Gemeinde Ursensollen auf Sandstein-Deckschichten, während in tieferen Lagen massiger Dolomit das Grundgestein bildet. Als Hauptbodentypen haben sich Braunerden und karbonathaltige Rendzinen ausgebildet.