Allgemeine Informationen

Die Stadt Lohr a. Main liegt im Unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und umfasst eine Fläche von ca. 90 km² zwischen 147 m und 542 m Höhe. Das Stadtgebiet liegt am östlichen Rand des Sandsteinspessarts. Im Osten grenzt es an die Fränkische Platte. Der relativ große Höhenunterschied im Relief ergibt sich durch das tief in die Ausläufer des Spessarts eingeschnittene Maintal. So prägen Spessart und Main auch das Landschaftsbild um Lohr, das überwiegend walddominiert ist. Das Siedlungsgebiet sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen konzentrieren sich weitestgehend auf den Talboden und auf die Hochlagen über dem Maintal. Geologisch liegt das Gemeindegebiet auf unterschiedlichen Buntsandsteinformationen. Vereinzelt sind diese von eiszeitlichen Lößablagerungen überdeckt. Außerhalb des Talbodens tritt als Bodentyp ausschließlich Braunerde auf. Im Tal finden sich von der Auendynamik beeinflusste Bodentypen (Vega, Vega-Gley und Gley-Vega).


Biodiversität - bis heute

Lohr a. Main ist die einwohnerstärkste Projektkommune und dennoch ist es nicht selbstverständlich, dass in ihrer Verwaltung eine Umweltstelle in Vollzeit angesiedelt ist. Besonders weitsichtig erscheint diese Entscheidung, wenn man bedenkt, dass die Umweltstelle bereits 1991 eingerichtet wurde.

Ein Schwerpunkt des Lohrer Engagements ist der 4100 ha große Lohrer Stadtwald. Im überwiegend von Laubbaumarten dominierten Wald werden unterschiedlichste Maßnahmen für die Förderung des Artenreichtums umgesetzt. Diese beinhalten unter anderem die sukzessive Erhöhung der Biotopbaumanzahl und der Totholzmenge je Hektar, die Ausweisung von Stilllegungsflächen und die Pflege von ca. 100 Biotopgewässern. Das Vorkommen von z.B. Schwarzstorch und Wildkatze sind Bestätigung und Lohn für die naturnahe Bewirtschaftung.

Neben dem Stadtwald ist die Liste der von der Stadt angelegten bzw. gepflegten Biotope lang. Sandlebensräume, Mager- und Streuobstwiesen, Feuchtbiotope und renaturierte Fließgewässer sind einige Beispiele. Dieses Engagement hat auch die Landwirte der Region mitgezogen, so dass der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Flächen extensiv genutzt wird.


Biodiversität – die Ziele

Die positiven Erfahrungen motivieren die Stadt, das Thema Biodiversität bzw. Artenvielfalt als zentrales Element der zukünftigen Stadtentwicklung zu etablieren. Man möchte als überregionales Vorbild Wege für gelebte Nachhaltigkeit aufzeigen. Entsprechend soll auch die Bevölkerung verstärkt für dieses Thema sensibilisiert und für eigene Maßnahmen gewonnen werden.

Naturräumlich strebt die Stadt Lohr eine deutlich stärkere Vernetzung der Lebensräume im gesamten Gemeindegebiet an. Auch Siedlungsflächen sollen als Trittsteine entwickelt werden. Konkret sieht die Stadt Lohr in den Gewässern III. Ordnung viel Potenzial für ökologische Aufwertung. Daneben sollen viele bereits durchgeführte Maßnahmen anhand ihrer ursprünglichen Zielsetzung auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Aufbauend auf den Erkenntnissen können dann Anpassungen bzw. Verbesserungen vorgenommen werden.

Im Stadtwald sollen Lösungen erarbeitet werden, wie die naturnahe Bewirtschaftung und die Stilllegung von ökologisch wertvollen Beständen langfristig gesichert werden können. Ein Ziel ist dabei die Eröffnung von Möglichkeiten, wirtschaftliche Nachteile auszugleichen und so weitere Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität ergreifen zu können.

Beispiele