Allgemeine Informationen

Die Gemeinde Kettershausen liegt im schwäbischen Landkreis Unterallgäu und umfasst eine Fläche von ca. 27 km² zwischen 506 m und 600 m Höhe. Ihr Gebiet ist Teil der Iller-Lech-Platte des schwäbisch-bayerischen Hügellandes. Prägend für die Landschaft des Gemeindegebiets ist das Nord-Ost-verlaufende Günztal. Offene Flur dominiert das Landschaftsbild mit überwiegend Grünlandnutzung im Talgrund und ackerbaulich genutzten Flächen auf der höhergelegenen Ebene, die sich östlich an die Hangleite anschließt. Geologisch liegt die Gemeinde Kettershausen auf eiszeitlichen Schotterablagerungen sowie auf Löß und Lößlehm speziell im östlichen Gemeindegebiet. Im Talgrund der Günz sind die Böden von Auensedimenten dominiert, die niedermoorige Bereiche enthalten. Auf Löß hat sich fruchtbare Humusbraunerde als zweiter Hauptbodentyp entwickelt.


Biodiversität - bis heute

Die Gemeinde Kettershausen tritt offiziell als „Naturgemeinde“ auf und hat viele gute Gründe ihre naturräumliche Ausstattung wertzuschätzen. Das Naturschutzgebiet „Kettershauser Ried“, das FFH-Gebiet „Riedellandschaft-Talmoore“ und zahlreiche biotopkartierte Flächen entlang der Alten Günz sowie der Günz rücken deren Talraum ins Zentrum der Lebensraum- und Artenvielfalt. Neben den Schutzgebieten wurde in Kooperation mit der Stiftung KulturLandschaft Günztal ein Grünlandprojekt etabliert, das die Artenvielfalt im Intensivgrünland erhalten soll. Ein wichtiges Projekt im Sinne des Biotopverbunds. Zur Extensivierung einiger Flächen soll auch die Weidehaltung von Braunvieh im Talbereich beitragen, die sich seit 2017 im Aufbau befindet. Bemerkenswert ist das Vorkommen von Uferschwalben, die in aufgelassenen Sandgruben beste Brutbedingungen vorfinden.

Auch innerörtlich will Kettershausen mit seinen Ortsteilen die Natur fördern. So wurden unter dem Titel „100 Gärten für Bienen und Insekten“ einheimische Staudenpakete kostenfrei an Bürger abgegeben. Mit identischer Zielsetzung erfolgt in 2019 die Ausgabe von Bäumen alter Obstsorten.


Biodiversität – die Ziele

Bei den Biodiversitätszielen kommen den Gewässern große Bedeutung zu. So könnten Renaturierungen von Gewässern und die Ausweitung der Pflege von Wiesengräben zusätzlich wertvollen Lebensraum schaffen und den Biotopverbund stärken. Die Einrichtung von Uferrandstreifen sollen sowohl deren Gewässergüte erhalten, als auch durch die Ansaat mit autochthonem Saatgut in ihrer Lebensraumfunktion aufgewertet werden.

Als entscheidend für die zukünftige Entwicklung wird die Gewinnung der Bevölkerung für den Schutz der Arten- und Lebensraumvielfalt gesehen. Kettershausen wird sein Engagement in der Öffentlichkeitsarbeiter sowie bei der Bürgerbeteiligung ausweiten. Als zentrale Veranstaltung soll der Naturgemeindetag weiter etabliert werden. Flankierend erfolgen ganzjährig Informationsveranstaltungen und Exkursionen im Gemeindegebiet. Vorbildhaft für eine artenreiche Innenentwicklung im Siedlungsraum sollen innerörtliche Grünflächen naturnah gestaltet und naturverträglich gepflegt werden.

Im Westen des Gemeindegebiets verfügt Kettershausen über ca. 340 ha eigenen Gemeindewald. Biodiversitätsschutz und -förderung soll hier stärker in die zukünftige Waldbewirtschaftung einfließen. Ebenso werden Initiativen von Landwirten unterstützt, die alte regionale Kultursorten zum Erhalt der Agrobiodiversität anbauen.

Beispiele