Rebhuhnprojekt

Gemeinde Tännesberg

Bedeutung/Warum

Das Rebhuhn war früher allgegenwärtig. In Tännesberg konnten an einem Sonntag bei der Jagt schon mal 100 Rebhühner erlegt werden. Mittlerweile sind die Bestandseinbrüche dramatisch (europaweiter Rückgang um 94 % seit 1980). Dabei ist das Rebhuhn eine Charakterart für extensive artenreiche Agrarlandschaften. Das Rebhuhn ist also ein bedeutender Indikator für die Biodiversität in der Flur.

Historie

  • Bereits seit 1976 kümmert sich die Wildlandstiftung Bayern zusammen mit den örtlichen Jägern in Tännesberg um den Schutz des Rebhuhns, u.a. durch umfangreiche Flächenankäufe.
  • 1999 – 2005 ABSP-Projekt "Artenhilfsmaßnahmen für das Rebhuhn in der Tännesberger Flur", dazu gehörten u.a. die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes und Beratungen von Landwirten.
  • Seit 2003 Extensiver Anbau alter Getreidesorten.
  • 2003: Initiierung des Projekts „Rebhuhnzoigl“, gebraut aus Emmer-, Dinkel-, Gersten- und Einkornmalz durch die Kommunbrauerei Eslarn.
  • Seit 2005: Herstellung und Vermarktung von Emmermehl sowie von Brot- und Backwaren aus Emmer- und Dinkelmehl durch die Bäckerei Spickenreither (u. a. „Rebhuhn-Loibl“ und „Naturparkbrot“).
  • 25.09.2005: Erster Tännesberger Regionalmarkt.
  • 2009 – Einweihung des „Rebhuhnwegs“ (Themenwanderweg am südlichen Ortsrand von Tännesberg).
  • 2011: Anlage einer Demonstrationsfläche “Alte Kultursorten und Biodiversität Auf Äckern“ durch die Wildland-Stiftung Bayern.
  • 2017: Naturschutzfachliche Evaluierung des Rebhuhnprojektes und Weiterentwicklung von Schutzmaßnahmen im Rahmen des Biodiversitätsprojektes.

Nutzen

  • Rebhuhn als wichtiger Indikator für die Biodiversität in Agrarlandschaften.
  • Rebhuhn als Leitart in der Flur mit hohen Sympathiewerten in der öffentlichen Wahrnehmung.
  • Rebhuhn mit hoher Bedeutung für Umweltbildung und Kommunikation.
  • Gute Aufmerksamkeitswerte für Tourismus und Naherholung.
  • Guter Aufhänger für Regionale Produkte (alte Getreidesorten, Bier, Spirituosen, Backwaren, bunte Kartoffeln, usw.).
  • Sympathieart für gefühlte Lebensqualität.

Maßnahmen

  • Flächenkauf und Pacht von Restflächen und deren umweltverträgliche Bewirtschaftung, z.B. durch:
  • Anlage von Blühstreifen.
  • Extensiver Anbau alter Getreide- und Kartoffelsorten mit Verzicht auf Düngung und den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf den entsprechenden Anbauflächen, Anbau alter Getreide- und Kartoffelsorten, inkl. Vermarktungsprojekte.
  • leichtes Abziehen des Oberbodens eines Feldweges zur Anlage von Huderplätzen (Möglichkeit zum Sandbad).
  • Anlage von Strauchhecken.
  • Anlage Rebhuhnwanderweg.

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Impressionen aus dem Projekt

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